Osteuropa von der Adria bis an den Ural, von der Ostsee bis zur Ägäis umfasst den größten Teil des europäischen Festlandes und bildet eine der wichtigsten Großregionen dieses Kontinents. Die ethnische, sprachliche und kulturelle Vielfalt des Raumes, seine reiche Geschichte, die widersprüchliche Dynamik während und nach der Epoche des Staatssozialismus und seine Bedeutung für die Zukunft Europas erfordern eine breit angelegte wissenschaftliche Forschungsstruktur, wie sie weltweit nur wenige Standorte leisten können.
Die Abteilung Wien steht in einer gelebten Tradition der intensiven akademischen Auseinandersetzung mit Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa. Als historischer, politischer, wirtschaftlicher und kultureller Bezugspunkt für die Staaten und Gesellschaften in diesem Raum nimmt Wien seit je eine Sonderstellung in Europa ein. Die Abteilung Wien kann aus diesem Grund auf eine institutionell wie personell umfangreiche, und in ihrer thematischen Breite, inhaltlichen Tiefe und methodischen Vielfalt einzigartige Forschungsstruktur zurückgreifen.
Dieses Potenzial durch fachübergreifende Kooperation auszuschöpfen ist das Ziel des Wiener Osteuropahauses. Die Forschungsplattform will die einschlägige Osteuropakompetenz ihrer Mitglieder bündeln und nach außen verstärkt sichtbar machen. Sie möchte Wissenschafterinnen und Wissenschafter vernetzen, gemeinsame Forschungsbereiche vertiefen, und den Austausch zwischen Forschergenerationen intensivieren. Sie möchte den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich der Osteuropaforschung fördern, um interdisziplinäre Zusammenarbeit langfristig zu etablieren.